Nützlingsfreundlicher Garten
Machen Sie Ihren Garten fit für die vielen Wildtiere, die Unterschlupf suchen, Futter oder einfach einen Lebensraum zum Wohlfühlen. Es braucht gar nicht viel, damit Igel, Marienkäfer und Co. bei Ihnen einziehen. Neben festen Quartieren, wie dem Fledermausquartier oder dem Insektenhotel, gibt es viele andere Möglichkeiten, Nützlinge im Garten zu fördern. Wir zeigen Ihnen, wie es geht.
Vögel fördern
Die beste Methode zum Vogelschutz ist ein naturnah gestalteter Garten. Hier finden die Vögel meist so viel Nahrung, dass in einem normalen Winter bei uns nicht unbedingt zusätzliches Futter notwendig ist.
Das können Sie außerdem für Vögel tun:
- Schneiden Sie Stauden erst im Frühjahr zurück, damit die Vögel an den Samenständen natürliche Nahrung finden.
- Verwenden Sie nur umweltschonende Pflanzenschutzmittel.
- Sorgen Sie für Nistmöglichkeiten durch naturnahe Gehölze.
- Lassen Sie alte, morsche Gehölze möglichst im Garten. Sie bieten Nist- und Nahrungsmöglichkeiten.
- Bieten Sie Vögeln Bad- und Trinkmöglichkeiten an.
- Hängen Sie Nisthilfen auf und sorgen sie dafür, dass Katzen fernbleiben.
Vogelnistkästen säubern
Säubern Sie spätestens im Oktober die Vogelnistkästen. Mit dem gründlichen Auswaschen der Kästen entfernen Sie Parasiten und anderes Ungeziefer, das der Brut sonst im nächsten Jahr Probleme machen könnte. Hängen Sie die gereinigten Nistkästen nach der Säuberung gleich wieder auf. Einige Tiere, wie beispielsweise der Siebenschläfer, nutzen diese Kästen im Winter gern für ihren Winterschlaf.
Der Herbst ist die Zeit, neue Nistkästen aufzuhängen oder selbst anzufertigen. Denken Sie dabei auch an den Schutz vor jagdfreudigen Katzen. Es gibt fertige „Stachelringe“ für Bäume zu kaufen, die das Erklettern der Bäume für die Räuber unmöglich machen.
Ist der Garten sicher für Wildtiere?
Betrachten Sie Ihren Garten einmal mit den Augen eines Igels oder eines Vogels. An vielen Stellen gibt es Möglichkeiten, den größeren Gartenbewohnern das Leben zu erleichtern:
- Sichern Sie Kellerschächte und Treppen so, dass Igel, Kröten und andere Vierfüßer leicht wieder herauskommen können. Hier helfen schon ein schräges Brett oder Ziegelsteine, die die Stufenhöhe halbieren.
- Wasserbecken und Regentonnen sollten Sie nach Möglichkeit abdecken, damit dort keine Tiere ertrinken können.
- Bodennahe Wasserbecken und Teiche sollten Tieren immer eine Möglichkeit zum Herauskriechen bieten. Das kann ein Brett zum Ufer sein, oder ein flacher Uferrand.
- Falls Sie Reisig- oder Holzhaufen ansammeln und erst nach längerer Zeit entsorgen, gehen Sie bitte ganz vorsichtig vor. Viele Tierarten können sich hier häuslich einrichten.
- Lassen Sie keine Kunststoffnetze herum liegen, in denen sich Vögel oder Igel verheddern können.
Steinhaufen sind Lebensräume
Im Garten fallen immer wieder kleine und größere Steine an, die man aus dem Beet heraus sammelt. Schichten Sie diese Steine an einer sonnigen, ruhig gelegenen Stelle im Garten auf. Hier bieten sie vielen Tieren einen Sonnenplatz und gleichzeitig einen Rückzugsraum. Dazu zählen zum Beispiel Zauneidechsen, die sich hier gut beobachten lassen. Auch Mauswiesel, Spitzmäuse, Kröten, Blindschleichen und verschiedene Insekten können sich in einem Steinhaufen ansiedeln. Sie helfen Ihnen im Sommer bei der Schädlingsbekämpfung, denn sie fressen viele Blattläuse und zum Teil auch Schnecken.
Die Hohlräume dienen auch verschiedenen Insekten als Lebensraum. So legt die Steinhummel unter Steinhaufen gern ihre Nester an, die aus 100 bis 200 Arbeiterinnen bestehen können.
Helfen Sie Libellen!
Libellen stehen in Deutschland unter Artenschutz, denn viele der Arten sind durch das Verschwinden ihres Lebensraums in ihrer Entwicklung bedroht. Sie brauchen je nach Art klare Bäche, Quellhänge, Wiesengräben, Tümpel, Moor- und andere Gewässer, die möglichst fischarm sind. Denn Fische fressen gern die Libellenlarven im Wasser! Das können Sie für Libellen tun:
- Legen Sie einen fischarmen Gartenteich an, der zum Teil in der Sonne liegt.
- Bepflanzen Sie das Ufer Ihres Gartenteichs mit Sumpfpflanzen.
- Mähen Sie möglichst nicht am Rand von Gewässern. Sie zerstören sonst den Lebensraum der Libellen.
- Unterstützen Sie die Renaturierung von Bächen und anderen Gewässern in Ihrer Region.
So fördern Sie Schmetterlinge
Jeder freut sich über die bunten Schmetterlinge, die an sonnigen Tagen über die Blüten schaukeln. Auch Sie können sie in Ihren Garten locken. Dazu brauchen Sie ein möglichst sonniges Fleckchen, das windstill sein sollte. Mit einem speziellen Futterpflanzen-Angebot locken Sie die Blütenbesucher an:
- Sommerflieder ist ein wahrer Faltermagnet.
- Lavendel, Rudbeckien, Astern, Disteln, Wasserdost, Natternkopf und Flockenblumen
- Um auch den pflanzenfressenden Raupen Nahrung zu bieten sind Sträucher wie Schlehe, Brombeere und Himbeere sowie Hasel und Rosen geeignet. Weiterhin hilfreich sind Brennnesseln, Blutweiderich, Mädesüß, Schmalblättriges Weidenröschen, Rotklee, Hornklee, Wicken u.a.
Lassen Sie im Herbst ruhig einige Früchte an Apfel und Birne hängen. Hier saugen späte Falter wie der C-Falter oder der Admiral. Um Nachtfaltern die Orientierung zu erleichtern hilft es, auf nächtliche Lichtquellen zu verzichten oder sie nur sparsam einzusetzen.
Im Sommer brauchen Tiere Wasser
Bieten Sie Vögeln, aber auch Igeln sowie Insekten im Sommer Trink- und Bademöglichkeiten. In der niederschlagsarmen Zeit finden viele Tiere zu wenig Wasser und geraten in Stress.
Zudem lassen sich beispielsweise Vögel an einem Badeplatz herrlich beobachten. Hier haben sich Blumenuntersetzer bewährt, die mittels einer Kette oder Kordel an einen stabilen Ast gehängt werden. Eine Randhöhe von 4 cm ist völlig ausreichend, ein Stein in der Mitte dient als zusätzliche Sitzmöglichkeit und ist eine gute Raststelle für Insekten. Es gibt jedoch auch fertige Vogeltränken zu kaufen.
Eine bodennahe Trinkquelle hilft Igeln und anderen Kleinsäugetieren in der trockenen Jahreszeit. Achten Sie darauf, dass das Gefäß nicht zu tief ist und einen flachen Rand oder ein Brett als Ausstiegshilfe hat, damit verirrte Tiere hinaus finden.
Die richtigen Pflanzen für Bienen
Bienen sind ausdauernde Flieger, die sich bis zu 3 km von ihrem Volk entfernen, um Nektar und Pollen zu finden. Damit sie ausreichend Nahrung finden, brauchen sie blühende Pflanzen. Besonders gute Futterpflanzen für die Honigbienen finden Sie hier. Dazu kommen noch viele andere, wie Traubenhyazinthen, Leberblümchen, Blaukissen, Phacelia, Zierlauch und Kugeldistel. Besonders wichtig ist das Angebot pollentragender Pflanzen im Sommer und Herbst. Denn dann blüht in vielen Gärten nur noch wenig, und auch in der freien Natur gibt es nur noch vereinzelt blühende Pollenspender. Denken Sie bitte auch daran: Gefüllte Blüten sehen zwar sehr schön aus.
Aber bei ihnen sind durch züchterische Arbeit die Staubgefäße zu Blütenblättern umgewandelt. Damit bieten sie keinen Pollen und sind damit für unsere Blütenbesucher wertlos. Pflanzen Sie daher lieber ungefüllt blühende Sorten an.
Achten Sie bei der Pflege Ihres Gartens darauf, bienenschonende Pflanzenschutzmittel wie die von Neudorff zu verwenden. Wenn ein Mittel nicht bienenschonend ist muss das auf der Packung vermerkt sein.
Gut für Regenwürmer!
In jedem Garten fallen organische Abfälle an, wie z.B. zurückgeschnittene Stauden, Kohlstrünke und andere Reste vom Gemüsebeet. Sie sind viel zu schade für die Biotonne, denn damit verschwinden sie aus dem Garten, und es geht wertvolle organische Substanz verloren.
Im Thermokomposter „Neudorff DuoTherm“ wird in wenigen Wochen aus diesen „Abfällen“ hochwertiger Mulchkompost. Verteilt auf den Beeten, reichert er den Boden mit Humus an. Das lockert den Boden auf und hilft vor allem bei schweren Ton- und Lehmböden, sie leichter zu bearbeiten. Gleichzeitig sorgen die im Mulchkompost enthaltenen Nährstoffe für ein besseres Pflanzenwachstum. Außerdem finden in einem humusreichen Boden die bodenbewohnenden Lebewesen bessere Bedingungen vor. Sie werden viel mehr Regenwürmer in Ihrer Erde finden!
Garten lieber im Frühjahr aufräumen
Räumen Sie Ihren Garten im Herbst nicht zu gründlich auf! In einem Laub- und Reisighaufen bauen sich Igel gern ein Versteck, in dem sie den Winter überdauern. Er sollte in einer etwas geschützten, möglichst trockenen Ecke des Gartens liegen.
Im Laub überwintern auch viele Insekten, wie zum Beispiel die nützlichen Marienkäfer. Die erwachsenen Tiere verkriechen sich dort und können Temperaturen bis – 15° C gut überstehen. Ihnen hilft es, wenn Sie das Laub auf Beeten und Baumscheiben ausbreiten und bis zum Frühjahr dort liegen lassen. Das Laub zersetzt sich schneller, wenn Sie Radivit Kompost-Beschleuniger darauf ausbringen. Den Tieren schadet es nicht.
Verwenden Sie bitte keine Laubblas-Geräte oder gar Laubsaug-Geräte. Damit schädigen und stören Sie zu viele der kleinen Gartenbewohner!
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