Insekten helfen

So helfen uns Insekten

Insekten sind, wie viele andere Tiere und Pflanzen, für das ökologische Gleichgewicht in der Natur unerlässlich. Wildbienen leisten einen oft sehr unterschätzten Beitrag als Bestäuber unserer Obstgehölze. Eine einzige Mauerbiene kann so viele Blüten bestäuben wie 80 bis 300 Honigbienen! Dies ergaben Untersuchungen an Apfel und Pflaume. Durch ihre Bestäubungstätigkeit sichern sie die Ernte von Äpfeln, Erdbeeren und vielen anderen Früchten. Denn ohne die Bestäubung kann sich keine einzige Frucht entwickeln. Wildbienen werden immer wichtiger, weil es immer weniger Imker und damit immer weniger Honigbienen gibt. Daher ist der Schutz der Wildbienen letztlich der pure Eigennutz des Menschen!

Keine Angst!

Wildbienen haben zwar einen Stachel, jedoch ist dieser so schwach ausgebildet, dass er die menschliche Haut nicht durchdringen kann. Zudem sind die Tiere äußerst friedfertig, so dass sie sich sehr gut beobachten lassen.
Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen und Ohrenkneifer sind große Insektenvertilger im Garten. Sie ernähren sich von Blattläusen und anderen kleinen Insekten. Damit tragen sie zum biologischen Pflanzenschutz im Garten bei. Diese nützlichen Helfer sorgen dafür, dass Sie viel weniger häufig auf chemische Pflanzenschutzmittel zurückgreifen müssen und damit unsere Umwelt noch besser schützen können.

WildgärtnerFreude Bienenhaus

In den unterschiedlich großen Öffnungen vom WildgärtnerFreude Bienenhaus können die Rote Mauerbiene und andere Wildbienen-Arten ihren Nachwuchs gut geschützt aufwachsen lassen.

Nisthilfe für Wildbienen

Diese Nisthilfe für Wildbienen schafft einen Lebensraum für verschiedene Wildbienen-Arten, die in unseren Gärten einen großen Teil der Bestäubung leisten. Es ist geeignet für den Hausgarten, aber auch für Streuobstwiesen, auf denen die Bestäubung der Blüten besonders wichtig ist. Die Nisthilfe ist aus hochwertigen heimischen, natürlichen Materialien gefertigt und in Deutschland hergestellt. Das Buchenholz ist PEFC-zertifiziert, und die Pappröhren sind aus langlebiger Pappe gefertigt.

In den Röhren legen die Wildbienen einzeln ihre Eier ab, zusammen mit einem Nahrungsvorrat aus Pollen. Daraus schlüpft später die nächste Wildbienen-Generation. Die ersten Arten sind schon im März unterwegs und besuchen Krokusse und andere Frühblüher. Sehr gut lässt sich am Bienenhaus beobachten, wie die Wildbienen Pollen hineintragen, und die Öffnungen mit Lehm oder anderen Materialien wieder verschließen. 

Nistmöglichkeiten für verschiedene Wildbienen-Arten

Die Öffnungen haben Durchmesser von 4, 6 und 8 mm, die Länge der Röhren variiert zwischen 4,5 bis 7,8 cm. Diese Wildbienen bevorzugen die kleinsten Öffnungen:

  • Löcherbiene
  • Hahnenfuß-Scherenbiene
  • Glockenblumen-Scherenbiene
  • Kleine Glockenblumen-Scherenbiene
  • Blaue Mauerbiene
  • Maskenbienen
  • Grabwespen (Passaloecus, Trypoxylon)
  • Lehmwespen (Symmorphus, Microdynerus)

In die Pappröhren mit 6 mm ziehen gern diese Arten ein:

  • Natternkopf-Mauerbiene
  • Schöterich-Mauerbiene
  • Distel-Mauerbiene
  • Blattschneiderbienen (kleinere Arten)
  • Rainfarn-Seidenbiene
  • Lehmwespen, verschiedene Arten

Die 8 mm Holzbohrungen locken die größeren Arten an, wie beispielsweise

  • Gehörnte Mauerbiene
  • Platterbsen-Mörtelbiene
  • Garten-Blattschneiderbiene

Bestäubung durch Wildbienen

Wildbienen leisten einen wichtigen Beitrag zur Bestäubung von Obstgehölzen und sichern damit, zusammen mit den Honigbienen, die Obsternte. Da viele Wildbienen schon bei niedrigeren Temperaturen aktiv sind als die Honigbienen, sind sie für den erfolgreichen Anbau von Obst unerlässlich.

Insektenhotel

Hotelzimmer frei für Insekten

In einer intakten Umwelt brauchen Insekten keine Überlebenshilfe. In unserer stark veränderten Kulturlandschaft, aber auch in vielen Hausgärten finden die hilfreichen Insekten inzwischen nur noch wenige Unterschlupfmöglichkeiten. Zu gut werden viele Gärten aufgeräumt, zu selten finden sich abgestorbene Äste oder gar Bäume, die Nützlingen den notwendigen Schutz bieten. Im Herbst harken viele Hobbygärtner das Laub von den Beeten und lassen den Boden ohne Abdeckung überwintern. Das bedeutet den sicheren Tod für Marienkäfer und andere Insekten. Denn sie überwintern bevorzugt in ebendiesem Laub und anderen Verstecken, wie beispielsweise abgestorbenem Pflanzenmaterial.

Im Insektenhotel von Neudorff finden viele nützliche Insekten, wie Marienkäfer und Florfliegen, Unterschlupf und Nistmöglichkeiten. Sie leisten mit dem Anbringen des Insektenhotels daher einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz. Gleichzeitig helfen Ihnen die Bewohner auch noch beim biologischen Pflanzenschutz, indem sie Blattläuse und andere Pflanzenschädlinge vertilgen.

Und schließlich können Sie mit Ihren Kindern oder Enkeln die Insekten ganz wunderbar beobachten. Da auch die Wildbienen nicht stechen können, besteht keine Gefahr. Sie können zusehen, wie die Wildbienen die Bohrlöcher besiedeln, wie sie Futter hinein bringen und schließlich die Öffnungen verschließen. Das ist spannender als manche Fernsehsendung!

Zum zusätzlichen Schutz von Insekten haben wir eine dringende Bitte: Räumen Sie Ihren Garten nicht zu gut auf! Bieten Sie Insekten Überlebensmöglichkeiten. Wo sich Insekten wohl fühlen, fühlen sich auch größere Tiere wohl, wie Vögel, Igel, Spitzmäuse und andere Gartenbewohner. Machen Sie aus Ihrem Garten ein kleines Biotop. Jede noch so kleine Fläche hilft vielen Tieren und sichert so die natürliche Vielfalt unserer Tier- und Pflanzenwelt.

Der richtige Standort fürs Insektenhotel

Das Insektenhotel sollte an einen sonnigen, vor Wind und Regen geschützten Platz, möglichst in südlicher Ausrichtung (SW, S, SO) in 1 – 2 Meter Höhe, mindestens aber oberhalb der Vegetation, aufgehängt werden. Aufhängungsort kann eine Haus- oder Garagenwand, ein Zaun oder ein Baumpfahl sein. Idealer Weise befinden sich im näheren Umfeld des Insektenhotels Pflanzen mit Nektar- und Pollenangebot.

Selbst im 5. Stock eines Hochhauses in der Stadt können sich Wildbienen und andere Nützlinge ansiedeln.

Häufige Fragen

Was kann ich tun, wenn Vögel versuchen, das Insektenhotel zu plündern?

Vögel nutzen jede Möglichkeit, um an Nahrung zu gelangen. Im Insektenhotel liegt ihnen das Lebendfutter quasi direkt vor der Nase. Daher ist es ganz natürlich dass Meisen, Spechte und andere Vögel versuchen, an die Insekten zu gelangen.

Sollte das bei Ihnen vorkommen können Sie einen engen Maschendraht vor der Öffnung des Hotels befestigen, damit die Vögel nicht mehr an die Larven gelangen.

Wann ist die beste Zeit, das Insektenhotel aufzuhängen?

Sie können es das ganze Jahr über aufhängen, sogar im Winter! Die ersten Wildbienen fliegen bei milden Temperaturen schon Ende Februar und freuen sich über eine Unterkunft. Und die letzten Tagfalter suchen sich vor dem ersten Frost ihren Überwinterungsplatz, insofern ist es auch spät im Jahr eine gute Zeit, das Insektenhotel aufzuhängen.

Welche Insekten kann ich in meinem Insektenhotel erwarten?

Im Parterre versammeln sich Ohrenkneifer, Marienkäfer und Florfliegen, die die locker gesteckten Naturmaterialien als Tagesversteck oder als Winterquartier nutzen. Im 1. Stock werden links und rechts Nistmaterialien für kleine Wildbienen und Grabwespen angeboten. In der Mitte befindet sich ein Winterquartier für Tagfalter. Im 2. Stock befinden sich angebohrte Nisthölzer für größere Wildbienen, z.B. die Rote Mauerbiene. Im mit Naturmaterialien gefüllten Dachgeschoß fühlen sich Marienkäfer und Ohrenkneifer wohl.

Geht eine Gefahr von den Gästen des Insektenhotels aus?

Nein, im Gegenteil. Die Gäste sind nützlich, denn sie helfen bei der Vertilgung von Schadinsekten, bestäuben die Gartenpflanzen und bereichern die Artenvielfalt im Wohnumfeld. Auch Wildbienen und Grabwespen sind völlig harmlos und ergreifen eher die Flucht, als dass sie stechen. Deshalb bietet das Insektenhotel auch eine hervorragende Möglichkeit, Kindern in Kindergärten und Schulen komplexe Zusammenhänge in der Natur sehr anschaulich und unmittelbar zu vermitteln.

Welchen Pflegeaufwand habe ich mit dem Insektenhotel?

Das Insektenhotel ist wartungsfrei. Die Niströhren werden von den Insekten selbst gereinigt und erweitert. Sind alle Nisthilfen besetzt (erkennbar am Verschluss der Öffnung mit Lehm, Harz, Blattstückchen oder Steinchen), sollte ein weiteres Hotel angeboten werden. Überwinterungshilfen werden in der Regel nicht beschmutzt. Unter Umständen müssen von Zeit zu Zeit Spinnenweben entfernt werden, die die Spinnen gerne vor die Einflugöffnungen bauen.

Muss ich das Insektenhotel im Winter ins Haus holen?

Auf keinen Fall! Die überwinternden Insekten würden in der Wärme aus ihrem Winterschlaf erwachen, im Haus umher irren und letztlich verhungern.

Ich könnte mir vorstellen, das Insektenhotel noch individuell etwas zu verschönern. Was habe ich zu beachten?

Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Es dürfen allerdings nur giftfreie Materialien, also z.B. lösungsmittelfreie Farben und unbehandelte Hölzer verwendet werden, da die Insekten sehr empfindlich auf Chemikalien reagieren. Die Füllungen des Insektenhotels selber sollten dabei ganz ausgespart werden.

Soziale Verantwortung

Die Lebenshilfe Schaumburg-Weserbergland GmbH (PLSW)

Das Insektenhotel von Neudorff entsteht in Kooperation mit der Lebenshilfe Schaumburg-Weserbergland GmbH (PLSW) in Stadthagen. Diese Gesellschaft in unserer Region bietet Menschen mit körperlichem und oder geistigem Handicap die Möglichkeit der beruflichen Qualifizierung und der Eingliederung in den ganz normalen Arbeitsalltag. In den Werkstätten der PLSW wird für jeden Beschäftigten individuell ermittelt, wo seine Stärken und Möglichkeiten liegen. Entsprechend ihrer Fähigkeiten können die Mitarbeiter diese an den verschiedensten Stellen innerhalb der Organisation einsetzen.
Im Arbeitsbereich der Gesellschaft führen die Beschäftigten eine Vielzahl an Arbeiten für Industrie und Handel durch. Dabei versucht die Gesellschaft, sich möglichst nah an den Gegebenheiten des Arbeitsmarktes zu orientieren, um ihren Beschäftigten den Übergang in ein betriebliches Arbeitsverhältnis zu erleichtern.
Die PLSW versucht, in ihrem Berufsbildungsbereich die Beschäftigten schrittweise an das Arbeitsleben heranzuführen. Das bedeutet nicht nur das Erlernen von spezifischen Arbeitsabläufen und Arbeitstechniken, sondern auch der betrieblichen Ordnung. Zusätzlich zu diesen arbeitsbezogenen Maßnahmen bietet die PLSW ihren Beschäftigten ein umfangreiches Sport- und Freizeitangebot.
Es ist uns ein Anliegen, diese Gesellschaft in unserer Region mit einem sinnvollen Projekt zu unterstützen und damit unserer unternehmerischen sozialen Verantwortung gerecht zu werden. Mit diesem Produkt leisten wir einen kleinen Beitrag.

So entsteht Neudorffs Insektenhotel

An dem Bau des Insektenhotels sind Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung beteiligt. Dabei muss jeder einzelne Arbeitsschritt zunächst mehrfach geübt und trainiert werden, bis er sitzt. Jedes fertige Hotel ist ein Unikat.
Die am Entstehungsprozess beteiligten Menschen sind mit großer Begeisterung und viel Sorgfalt damit beschäftigt, nach dem Baukastenprinzip die Nisthilfe zusammen zu bauen. Dabei sind viele verschiedene Menschen beteiligt.
Die Arbeit beginnt mit dem Bau des Holzrahmens. Dafür sägt ein Mitarbeiter die unbehandelten Holzbretter nach einer Größenvorgabe zu. Im nächsten Arbeitsschritt fügt er die Hölzer und Leisten zusammen.
Währenddessen sammeln andere Beschäftigte die Naturmaterialien für die verschiedenen Fächer des Insektenhotels. Dazu zählen

  • Äste unterschiedlichen Durchmessers,
  • Hohle Stängel verschiedener Pflanzen,
  • Kiefernzapfen.

Ein anderer Mitarbeiter schneidet die Äste auf die richtige Länge, ein weiterer bohrt die Löcher hinein, während sein Kollege schon den Maschendraht zurechtschneidet. In den anschließenden Arbeitsschritten werden die Materialien in die jeweiligen Fächer gefüllt, der Maschendraht darüber gelegt und festgetackert, um das Füllmaterial an Ort und Stelle zu halten.

Jeder einzelne Arbeitsschritt muss sehr sorgfältig vorbereitet und geübt werden, bevor die Beschäftigten die Arbeiten komplett selbstständig durchführen können. Hier bedarf es ständiger Begleitung durch die Werkstattleitung der PLSW, um die Beschäftigten gezielt anleiten zu können.

Auf die fertig zusammen gebauten Insektenhotels wird das Logo von Neudorff eingebrannt. Schließlich packen die Beschäftigten die fertigen Insektenhotels in die Verpackungen, stapeln sie auf Paletten – und freuen sich darüber, ein von ihnen selbst gefertigtes Produkt liefern zu können, mit dem sie Geld verdienen und das auch noch dem Umweltschutz dient.

Wildbienen und andere Nützlinge

Schmetterlinge

Viele Schmetterlinge sind als erwachsene Tiere gern gesehene Blütenbesucher. Sie bereichern durch ihre Farbenpracht unsere Gärten und sind Sinnbild eines ökologisch intakten Systems. Wenn Sie einige der Nahrungspflanzen für Wildbienen in Ihrem Garten haben, finden auch die Blüten besuchenden Schmetterlinge die richtige Nahrung.
Einige Schmetterlingsarten wie Admiral, Tagpfauenauge und C-Falter überwintern in unseren Breitengraden als erwachsene Tiere. Sie suchen sich geschützte, trockene Stellen, klappen ihre Flügel zusammen und wachen im nächsten Frühling aus ihrer Winterruhe wieder auf. Manche Tagfalter-Arten können eine Art „Frostschutzmittel“ aus Glycerin, Sorbit und Eiweißstoffen produzieren. Auf diese Weise können sie den Gefrierpunkt ihrer Körperflüssigkeit derart senken, dass sie selbst bei Temperaturen von bis zu – 20 °C überleben können. So kann der Zitronenfalter sogar ohne jeglichen Schutz, frei auf Zweigen sitzend, überwintern.
Die meisten Tagfalter, die als erwachsene Tiere überwintern, benötigen hierzu einen trockenen und geschützten Raum. Allerdings gibt es immer weniger hohle Bäume, alte Schuppen u.ä.. Daher bietet ihnen Neudorffs Insektenhotel eine passende Alternative. In dem zentralen Raum des Hotels finden mehrere Falter für den Winter einen idealen Unterschlupf.

Marienkäfer

Der wohl bekannteste Vertreter aus der Familie der Marienkäfer ist der Siebenpunkt-Marienkäfer, dessen Punkte nicht sein Alter verraten, wie gemeinhin angenommen wird. Marienkäfer sind überaus nützliche Gartenbewohner, die unzählige Blattläuse vertilgen und damit als biologische Pflanzenschützer unterwegs sind.
Die erwachsenen Tiere überwintern am Boden, geschützt zwischen Laub, Moos und Gras. Häufig finden sich Kolonien aus mehreren Tieren zu diesem Zwecke zusammen. In Wohnräumen hingegen ist es für die Überwinterung meist zu warm, es fehlt Nahrung und die Luft ist zu trocken.
Ein Weibchen kann im Frühjahr nach der Paarung etwa 400 Eier an den Blattunterseiten von Pflanzen ablegen, die von Blattläusen befallen sind. Die daraus schlüpfenden Larven ernähren sich von den Blattläusen; im Verlauf ihres Lebens kann eine Larve etwa 400 Läuse vertilgen. Nach mehreren Häutungen und einer Verpuppung schlüpft dann der erwachsene Käfer, und der Kreislauf beginnt von Neuem. Die Entwicklung vom Ei bis zum erwachsenen Käfer dauert ein bis zwei Monate. In einem Jahr können daher meist zwei Generationen auftreten. Die erwachsenen Tiere werden etwa ein Jahr alt.
In den stark aufgeräumten Gärten finden sich immer weniger Unterschlupf- und Überwinterungsmöglichkeiten für die Marienkäfer, dabei brauchen sie einfach nur eine Laub- oder Rindenmulchschicht am Boden, sonst erfrieren sie während der kalten Jahreszeit. In den trockenen Rindenstücken des Insektenhotels sind sie im Winter sehr gut aufgehoben. Hier finden sie Schutz vor Regen und Wind und sind auch vor Fressfeinden gut geschützt.

Florfliegen

Die Gemeine Florfliege Chrysoperla carnea, auch Goldauge genannt, ist ein häufiger und auffälliger Nützling in Mitteleuropa. Sie ernähren sich von Blattläusen, Thripsen, Woll- und Schmierläusen und anderen kleinen Insekten. Über Neudorffs Bestell-Set für Nützlinge gegen Schadinsekten ist dieser Nützling im Fachhandel erhältlich. So können die Florfliegen gezielt gegen Blattläuse und andere Pflanzenschädlinge eingesetzt werden.
Die erwachsenen Florfliegen sind dämmerungs- und nachtaktiv. Diese großen grünlichen Insekten mit ihren feingliedrigen Flügeln kommen oft in Wohnräume geflogen, weil sie abends vom Licht angezogen werden. Sie ernähren sich vor allem von Pollen und Nektar, den sie an den Blüten im Freien finden. In geschlossenen Räumen finden die erwachsenen Tiere meist keine Nahrung, hier können nur die Larven überleben. Ein Weibchen legt 100 bis 900 Eier an etwa 10 mm langen Stielen ab. Aus diesen Eiern schlüpfen die Larven, auch „Blattlauslöwen“ genannt. Diese gefräßigen Nützlinge fressen 400 bis 600 dieser Pflanzenschädlinge. Dazu packen sie mit ihren langen Zangen die Beute und injizieren ein Verdauungssekret hinein. Das führt dazu, dass sich die Blattlaus innerhalb kurzer Zeit von innen auflöst. Nun kann die Florfliegen-Larve das flüssige Innere der Blattlaus aufsaugen. Eine Larve lebt etwa zwei bis drei Wochen. Es folgt ein Puppenstadium aus dem das erwachsene Tier schlüpft.
Die erwachsenen Florfliegen überwintern und suchen zu diesem Zwecke im Herbst Verstecke in Baumritzen, auf Dachstühlen und in Schuppen auf. Im Sommer benutzen sie die Verstecke tagsüber, weil sie vor allem in der Dämmerung und nachts aktiv sind. In Neudorffs Insektenhotel finden sie sowohl zwischen der Rinde als auch in den Kiefernzapfen gute Bedingungen für die Überwinterung und als Tagesversteck.

Grabwespen

Grabwespen leben einzeln und bilden keine Völker. Die Lebensgewohnheiten der verschiedenen Grabwespen-Arten unterscheiden sich stark voneinander. Viele Arten legen ihr Nest im Boden an, andere nisten in morschem Holz oder in hohlen oder markhaltigen Pflanzenstängeln. Allen gemeinsam ist, dass sie ihre Larven mit gefangenen Insekten versorgen. Von Art zu Art werden verschiedene Beutetiere benötigt. Größere Grabwespen sind auf Schmetterlings- oder Käferlarven, Fliegen, Wanzen oder Heuschrecken spezialisiert. Die kleineren Arten fangen häufig Blattläuse, Zikaden oder Thrips. Diese kleinen Arten (< 1cm) sind es auch, die bevorzugt in den Pflanzenstängeln des Insektenhotels nisten. Die erwachsenen Grabwespen brauchen Nektar und Pollen blühender Pflanzen.

Lebensweise der Wildbienen

Wildbienen sind keine verwilderten Honigbienen. Sie sind mit den Honigbienen zwar verwandt, gehören jedoch anderen Gattungen an. Da viele Wildbienen den Honigbienen sehr ähnlich sehen, werden sie nur selten wirklich wahrgenommen.
In Deutschland gibt es etwa 500 verschiedene Wildbienen-Arten. Zu den Wildbienen zählen auch verschiedene Hummeln, die ebenso wie die Honigbienen „sozial“ leben, also Staaten bilden. Darüber hinaus gibt es die „solitär“, also einzeln lebenden Wildbienen. Sie bilden keine Staaten, sondern jede Biene lebt für sich allein.
Wildbienen sind Individualisten - so leben die verschiedenen Arten auch sehr unterschiedlich und bevölkern unterschiedliche Lebensräume. Viele Wildbienenarten sind Blütenbesucher. Hier sammeln sie Pollen und Nektar für ihre Nachkommen.
Die eifrigen Blütenbesucher werden immer wichtiger für die Bestäubung unserer Obstbäume. Während die Wildbienen von Blüte zu Blüte fliegen, um Pollen zu sammeln, sorgen sie ganz nebenbei für die Bestäubung der Blüten. Denn an ihrem Haarkleid bleibt bei jedem Blütenbesuch Pollen haften. Sobald sie sich auf der nächsten Blüte niederlassen, rieselt immer etwas Pollen auf die Blütennarbe und sorgt so für die Bestäubung der jeweiligen Blüte. Nur durch diese Bestäubung können beispielsweise die Apfelblüten Früchte ausbilden. Dass Honigbienen diese Aufgabe übernehmen, ist sicherlich bekannt. Jedoch gibt es leider immer weniger Imker und daher immer weniger Bienenvölker. Aber auch zahlreiche Krankheiten und Schädlinge dezimieren die Bestände der Honigbienen. Damit fehlen in unseren Gärten wichtige Helfer bei der Bestäubung der Obstgehölze. Wildbienen können hier helfen, aber nur, wenn sie geeignete Lebensbedingungen vorfinden.

Die bei uns häufig auftretende Wildbiene Osmia rufa nistet bevorzugt in Hohlräumen und bezieht im Insektenhotel die angebohrten Holzstücke und Pflanzenstängel mit einem Durchmesser von etwa 6 mm. Andere, kleinere Wildbienen teilen sich mit den Grabwespen die hohlen Pflanzenstängel mit geringerem Durchmesser. Das sind z.B. Maskenbienen oder Scherenbienen.

Rote Mauerbiene

In unseren Breitengraden ist die Rote Mauerbiene häufig anzutreffen. Sie überwintert als erwachsenes Tier in hohlen Pflanzenstängeln oder anderen Öffnungen. Von März bis Juni verlassen die Wildbienen ihre Überwinterungsquartiere zur Paarung. Die begatteten Weibchen suchen nun ein geeignetes Versteck zur Eiablage, beispielsweise einen hohlen Schilfstängel. Hier baut sie zunächst aus Lehm und Speichel eine Rückwand. Davor lagert sie Nektar und Pollen, die Nahrung für die bald dort lebende Wildbienen-Larve. Sobald diese Brutzelle ausreichend gefüllt ist, legt sie ein Ei auf dieses Nahrungspolster und verschließt diese erste Brutzelle mit Lehm und Speichel. So fährt sie fort und kann bis zu 10 Brutzellen in einer Reihe bauen. Für den Bau einer einzelnen Brutzelle, die entsprechende Bevorratung mit Nahrung und die Eiablage braucht ein Weibchen etwa einen ganzen Tag!

Faszinierend an dieser Methode der Eiablage ist unter anderem, dass die Rote Mauerbiene die ersten, hinten gelegenen Zellen mit befruchteten Eiern füllt, aus denen sich Weibchen entwickeln, die längere Zeit für ihre Entwicklung brauchen und daher später schlüpfen. Aus den vorn abgelegten, unbefruchteten Eiern schlüpfen Männchen, die sich schneller entwickeln und daher früher schlüpfen.

Ein bis zwei Wochen nach der Eiablage schlüpfen die Larven aus den Eiern und ernähren sich zwei bis drei Wochen lang von dem Nahrungsvorrat in ihrer Zelle. In dieser Zeit häuten sie sich mehrfach. Danach spinnen sie sich selbst einen Kokon, in dem sie sich zur Puppe entwickeln. Im Spätsommer schlüpfen dann die erwachsenen Tiere, die bis zum folgenden März im Insektenhotel überwintern.

Hilfe für Wildbienen

Wildbienen brauchen, wie viele andere Tiere, eine vielfältige Landschaft als Lebensraum. Hier fanden die Bienen früher Nistmöglichkeiten:

  • abgestorbene Äste und Bäume, in denen sie alte Fraßgänge anderer Insekten besiedeln
  • Trockenrasenflächen
  • Lehmwerkgefache von Fachwerkhäusern
  • mit Ried und Stroh gedeckte Häuser
  • freie Kies- und Sandflächen
  • Kies- und Lehmgruben

Derartige Bereiche sind in der heutigen Zeit kaum noch vorzufinden. Doch jeder kann etwas dafür tun, dass die Wildbienen wieder mehr Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten finden.

Das können Sie ganz konkret mit wenig Aufwand für Wildbienen in Ihrem Garten tun:

  • stellen Sie mindestens ein Insektenhotel von Neudorff in Ihrem Garten auf
  • lassen Sie abgestorbene Bäume und Sträucher im Garten stehen
  • holen Sie alte Holzstämme in Ihren Garten, in denen holzbewohnende Insekten nisten können
  • eine Trockenmauer bietet mit ihren unzähligen Ritzen viele großartige Nistmöglichkeiten
  • pflanzen Sie geeignete Nahrungspflanzen an (s. Tabelle)
  • wenden Sie nur umweltschonende Pflanzenschutzmittel (z.B. von Neudorff) an, die die Bienen nicht gefährden
  • schneiden Sie Stauden im Herbst nicht zurück, sondern erst im Frühjahr, wenn der erste neue Austrieb zu sehen ist
  • vermischen Sie auf einem kleinen, möglichst sonnigen Fleckchen in Ihrem Garten den Erdboden mit Sand und/ oder Kies, damit bodenbewohnende Insekten hier einen geeigneten Lebensraum vorfinden
  • erhalten Sie alte Lehmwände
  • lassen Sie Sand- und Kiesflächen für die bodenbewohnenden Wildbienen offen liegen
  • ordnen Sie Steine aus Beeten in Steinhaufen an
  • legen Sie einen Haufen aus totem Holz an
  • lassen Sie Stauden unbedingt über den Winter stehen. Hier picken im Winter nicht nur Vögel an den Samenständen - in den hohlen Stängeln überwintern sehr viele Wildbienen und andere Nützlinge.

Geeignete Pflanzen

  • Wildbienen sammeln Pollen und Nektar an Blüten. Doch nicht jede Blüte liefert Pollen.
    So gibt es viele Sorten, die als Nahrung für Blütenbesucher völlig wertlos sind. Das sind vor allem solche Blüten, die gefüllt blühen. Denn hier sind die Staubgefäße durch intensive züchterische Arbeit zu Blütenblättern umgewandelt. Diese gefüllten Blüten, z.B. bei Dahlien, Sonnenblumen oder auch Rosen, sind zwar oft beeindruckend durch ihre dicken und prachtvollen Blütenköpfe; sie liefern jedoch weder Pollen noch Nektar. Hier können weder Wildbienen noch Schmetterlinge und oder Schwebfliegen Futter finden.
    Darüber hinaus können diese gefüllten Blüten keine Samen bilden. So gehen auch die Vögel im Winter leer aus, denn sie finden an den abgeblühten Blüten kein einziges Samenkörnchen zum Fressen.
  • Ein weiteres großes Problem für viele Blütenbesucher ist die Tatsache, dass sie zu manchen Zeiten im Jahr überhaupt keine Nahrung finden. Im Frühling und Frühsommer blüht es überall, von Krokussen, Traubenhyazinthen bis zu Obstblüten gibt es Nahrung in Hülle und Fülle. Doch was blüht noch im Sommer? Gehen Sie einmal aufmerksam durch Ihren Garten – was findet sich dort an Blüten im Juli und August?
  • Aus diesen Gründen haben wir die WildgärtnerFreude-Samen-Mischung Bienengarten entwickelt. Hier finden Honig- und Wildbienen vom Frühling bis in den Herbst die ganze Zeit Blüten, die Pollen und Nektar spenden. Sie können die Blumenwiese im Frühling oder im Herbst anlegen. Im ersten Jahr schon blühen die Einjährigen, wie Kornblume und Ringelblume. Ab dem zweiten Jahr kommen dann die Zwei- und Mehrjährigen. Über 25 verschiedene Blumenarten sorgen dafür, dass Sie ein fröhlich-buntes Beet haben – und dass die Bienen immer wieder gern zu Ihnen kommen!

Geeignete Nahrungspflanzen für Wild- und Honigbienen

PflanzenBlütezeit
Bergsandglöckchen Jasione montanaJuni bis August
Borretsch Borago officinalsisMai bis September
Christrose Helleborus nigerDez. bis März
Deutscher Enzian Gentiana germanicaMai bis Dez.
Echte Küchenschelle Pulsatilla vulgarisFeb. bis April
Fingerküchenschelle Pulsatilla patensMärz bis April
Frühlingskrokus Crocus vernusMärz bis Mai
Gartenringelblume Calendula officinalisJuni bis Dez.
Gelbes Windröschen Anemone ranunculoidesMärz bis Mai
Gewöhnliche Schafgarbe Achillea millefoliumJuni bis Oktober
Gewöhnliche Wegwarte Cichorium intybusJuni bis Oktober
Gewöhnlicher Hornklee Lotus corniculatusMai bis Okt.
Gewöhnlicher Natternkopf Echium vulgareMai bis August
Gewöhnlicher Thymian Thymus pulegioidesJuni bis Okt.
Gewöhnliches Leinkraut Linaria vulgarisMai bis Oktober
Glatte Aster Aster laevisAug. bis Nov.
Große Traubenhyazinthe Muscari racemosumApril bis Juni
Herbstblaustern Scilla autumnalisSept. bis Nov.
Hohe Schlüsselblume Primula elatiorMärz bis Mai
Hohler Lerchensporn Corydalis cavaMärz bis Mai
Echtes Lungenkraut Pulmonaria officinalisMärz bis April
Kleinblütige Königskerze Verbascum thapsusJuli bis September
Kleines Immergrün Vinca minorMärz bis Juni
Kopflauch Allium sphaerocephalonJuni bis Juli
Kümmel Carum carviMai bis August
Lavendel Lavandula angustifoliaJuni bis August
Neubelgische Aster Aster novi-belgiiAug. bis Nov.
Neuenglische Aster Aster novae-angliaeSept. bis Nov.
Prachtnelke Dianthus superbusJuni bis Okt
Rundblättrige Glockenblume Campanula rotundifoliaJuni bis Okt.
Safrankrokus Crocus sativusSept. bis Nov.
Salbei Salvia officinalisMai bis Juli
Sal-Weide Salix capreaMärz bis Mai
Schnittlauch Allium schoenoprasumJuni
Sibirischer Blaustern Scilla sibericaMärz bis April
Silberdistel Carlina acaulisJuli bis Sept.
Sprossende Felsennelke Petrorhagia proliferaJuni bis Okt.
Stängellose Schlüsselblume Primula vulgarisFeb. bis April
Steppensalbei Salvia nemorosaJuni bis September
Übersehene Traubenhyazinthe Muscari neglectumMärz bis Ma
Weißer Krokus Crocus albiflorusMärz bis Mai
Weißer Mauerpfeffer Sedum albumJuni bis Juli
Wiesengelbstern Gagea pratensisMärz bis April
Ysop Hyssopus officinalisJuli bis August
Zierliche Kapuzinerkresse Tropaeolum peregrinumJuni bis Okt.
Zitronenmelisse Melissa officinalisJuni bis Juli