Kletterpflanzen

Einer der häufigsten Wünsche von Balkonbesitzern ist ein effektiver und schöner Wind- bzw. Sichtschutz. Je nachdem, wie die baulichen Voraussetzungen und die Vorgaben des Vermieters sind, kann das Anbringen fester Sichtschutzelemente allerdings nicht möglich sein. Hier bietet es sich an, auf einen Sichtschutz aus Kletterpflanzen zurückzugreifen.

Welche Kletterpflanzen wählen?

Unter den Kletterpflanzen gibt es einjährige und mehrjährige Arten. Die Einjährigen wie Prunkwinde, Schwarzäugige Susanne und Duftwicke oder auch Gurken wachsen innerhalb weniger Monate heran und sind einen Sommer lang schön. Sie bieten sich dort an, wo schnelle Lösungen gefragt sind. Man kann zudem jedes Jahr etwas Neues ausprobieren. Mehrjährige Arten dagegen wie Efeu oder Geißblatt begrünen dauerhaft und sollten mit Bedacht ausgewählt werden.

Welche Rankhilfe nehmen?

Damit Kletterpflanzen nach oben kommen, haben sie unterschiedliche Strategien entwickelt, die Sie bei der Auswahl der Rankhilfe im Auge behalten sollten.

Schlinger winden ihre Triebspitzen um senkrechte Drähte, Schnüre oder Stangen und wachsen auf diese Weise in die Höhe. Zu den Schlingern zählen viele einjährige Arten wie Schwarzäugige Susanne oder Prunk- und Trichterwinde. Schlinger können auch Gitter mit weiteren Abständen erklimmen.

Ranker bevorzugen hingegen gitter­för­mige Gerüste, deren Quer­verstrebungen verhindern, dass größer werdende ­Pflanzen bei zu­nehmendem Wachstum und Gewicht ins ­Rutschen kommen. Duftwicken und Wein gehören zu den Rankern, ebenso wie Wald­rebe (Clematis) und die einjährige Kanarische Kapuzinerkresse.

Vorsicht bei Efeu und Co.

Selbstklimmer wie Efeu und Kletterhortensie brauchen in der Regel kein Gerüst. Sie bilden Haftwurzeln aus, die sich auf rauen Oberflächen festhalten können. Wilder Wein dagegen erobert mit seinen Haftscheiben auch glattere Flächen.

Vorsicht bei Efeu und Wildem Wein: Efeu wird ohne weiteres 30 m hoch, verstopft und verbiegt Regenrinnen, verschiebt Ziegel oder wächst im Traufbereich unter das Dach und hebt Teile des Dachstuhls an, wenn ­seine Triebe dicker werden. Ein regelmäßiger Rückschnitt ist hier notwendig. Auch der Wilde Wein kann sehr „wild“ wachsen. Bei beiden müssen Sie immer wieder kontrollieren, ob ihr Wachstum nicht aus dem Ruder läuft.

Kübel nicht zu klein wählen

Wer Kletterpflanzen auf seinem Balkon blühen lassen möchte, benötigt ein relativ großes Pflanzgefäß, um den Wurzeln auf Dauer genügend Platz zu bieten. Kübel sollten mindestens eine Größe von ca. 50 cm im Durchmesser haben. Mehrjährige Pflanzen wachsen umso besser, wenn das Gefäß noch größer ist.