Ameisen

So leben Ameisen

Ameisen leben schon mindestens 130 Mio. Jahren auf unserer Erde. Bis heute kann man die Anzahl verschiedener Arten nur schätzen. In Mitteleuropa sind etwa 160 Ameisenarten heimisch.

Ameisen sind in der Natur eine sehr nützliche Spezies – sie wirken als „Gesundheitspolizei“. Sie ernähren sich im Garten, in Feld und Wald u.a. von toten Tieren und befreien unsere Umgebung damit von schädlichen Keimen.

An manchen Stellen in der Umgebung des Menschen können Ameisen jedoch auch schädlich werden, so dass eine Bekämpfung notwendig wird. Mehr dazu finden Sie hier und hier. Ameisen zählen zu den „eusozialen“ (staatenbildenden) Insekten, wie z.B. auch Bienen und Wespen. Das Ameisenvolk besteht aus einer oder mehreren Königinnen und ungeflügelten Arbeiterinnen, die für die Versorgung der Nachkommen zuständig sind, sowie der Brut. In einem Staat können bis zu 20 Mio. Tiere leben. Zu bestimmten Zeiten im Jahr treten auch geflügelte Ameisenmännchen und -weibchen auf.

Stationen des Ameisenlebens

  • Nach dem Hochzeitsflug gründet die befruchtete Ameisenkönigin einen neuen Staat. Sie beginnt mit der Ablage von Eiern, aus denen zunächst Arbeiterinnen entstehen. Die Arbeiterinnen können normalerweise keine Eier legen. Ihre Funktion besteht in Aufzucht und Pflege von Eiern, Larven und Puppen sowie in der Nahrungssuche. Der größte Teil der Entwicklung des Volkes findet im Verborgenen, also im Inneren des Nestes, statt.
  • In einem Ameisenstaat herrscht strenge Arbeitsteilung. Wichtige Aufgaben sind Pflege der Eier und Puppen, Fütterung der Larven, Reinigung und Bau des Nestes ("Innendienst") sowie Herbeischaffen von Nahrung, Verteidigen und Bewachen des Nestes ("Außendienst"). Jede Ameise kann mehrere Tätigkeiten ausüben. In einigen Arten gibt es Tiere mit speziellem Körperbau, z.B. Wächter mit besonders großem Kopf, die damit nachts die Ein- und Ausgangslöcher des Baus verschließen.
  • Auf der Suche nach Nahrung erkunden die Arbeiterinnen auch die unmittelbare Umgebung des Menschen. Man findet sie dann in Wohnräumen, auf Terrassen und Balkonen.
  • Außerhalb des Nestes findet man die Ameisen meist von Frühjahr bis Herbst, den Winter verbringen sie in Winterruhe in ihrem Nest. Abhängig von der winterlichen Witterung stirbt häufig der größte Teil des Volkes ab.
  • Im darauf folgenden Frühsommer werden wieder sogenannte Geschlechtertiere herangezogen – geflügelte Männchen und Königinnen, die zur Paarung ausfliegen. Nach der Paarung sterben die Männchen und die Königinnen gründen einen neuen Staat.

Nahrung

  • Die meisten Ameisenarten ernähren sich von tierischem Eiweiß und von kohlehydrathaltigen Stoffen wie Zucker, Fruchtsaft, Marmelade und Obst. In der Natur nehmen sie gern die zuckerhaltigen Ausscheidungen von Blattläusen oder süße Pflanzensäfte auf.
  • Ameisenstraßen führen in der Regel zu besonders attraktiver Nahrung (z.B. dem Honigglas im Schrank). Ameisenkundschafter legen für die anderen Arbeiterinnen mit Hilfe von bestimmten Duftstoffen (Pheromonen) eine Spur zur gefundenen Nahrungsquelle. Je mehr Ameisen hier entlanglaufen, desto deutlicher und damit attraktiver wird die Spur. Um die Ameisen von dieser Duftspur abzulenken, stellt man z.B. das Loxiran AmeisenBuffet direkt in die Ameisenstraßen und gibt 1 -2 Tropfen einzeln auf die Straße.
  • Manchmal findet man Ameisenbauten in Baumstämmen. Die Ameisen verwerten hier jedoch in der Regel bereits abgestorbene Holzbestandteile. Die Bäume wurden hier durch Krankheiten oder Schädlinge bereits vorgeschädigt. Nur Camponotus-Arten bauen auch in gesundem Holz. Sie brauchen lediglich eine Verletzung oder Ähnliches als Eintrittspforte.
  • Während der Aufzucht der Geschlechtertiere ernähren sich Ameisen in der Regel nur von eiweißreicher Kost, also z.B. von anderen Insekten oder auch von der Wurst auf dem Tisch.
  • Wichtig zu wissen: In der Eiweiß-Phase werden zuckerhaltige Köder nur sehr wenig angenommen. In diesem Fall den Köder einfach entfernen und nach etwa 14 Tagen wieder aufstellen.

Schäden durch Ameisen?

  • Die allermeisten Ameisen Mitteleuropas sind für den Menschen nur lästig und verursachen keine bedeutsamen Schäden.
  • Ameisen pflegen und schützen Blattlauskolonien auf den Pflanzen, um die süßen Ausscheidungen der Blattläuse zu erhalten. Wie ein guter Hirte schützen die Ameisen die Blattläuse vor Fressfeinden – sie vertreiben die Nützlinge oder beißen sie sogar tot. Ist die Wirtspflanze bereits stark ausgesogen, tragen die Ameisen die Läuse sogar auf andere Triebe oder Pflanzen und leisten so einen erheblichen Beitrag zur Blattlausverbreitung. Als „Dankeschön“ dürfen die Ameisen die Blattläuse melken. Sie streichen den Läusen über den Hinterleib. Das regt die Blattläuse zu verstärktem Saugen von Pflanzensaft an. Da die Läuse nicht den gesamten Zucker aus dem Pflanzensaft selbst verwerten, scheiden sie den Überschuss als süße Tropfen aus. Die Ameisen lecken diesen begierig auf. Einige Ameisenarten ernähren sich fast ausschließlich auf diese Weise.
  • Wege und Terrassen werden manchmal unterwühlt, wodurch Probleme mit der Trittfestigkeit auftreten.
  • Pflanzen können durch die Wühltätigkeit den Bodenschluss verlieren und unter Trockenheit leiden.

Vorgehen gegen Ameisen

  • Ameisen im Freien auf Terrassen und Wegen: Einsatz von Loxiran AmeisenStreumittel**. Am erfolgreichsten ist die Gießanwendung. Die Behandlung am besten in den frühen Morgenstunden vornehmen. Dabei die Lösung in alle Ritzen und Fugen im Bereich des Nestes gießen.
  • Ameisen in geschützten Bereichen (wie z.B. Wohnräume, Terrassen, Balkone oder Gewächshäuser): Einsatz der Loxiran AmeisenKöderdose oder des Loxiran AmeisenBuffets. Direkt in der Ameisenstraße aufstellen. Das Buffet regelmäßig kontrollieren und nachfüllen. Loxiran AmeisenSpray** wirkt gegen einzelne Ameisen oder Ameisenschwärme in Innenräumen. Vor der Anwendung an unauffälliger Stelle prüfen, ob das Spray auf diesem Untergrund Flecken hinterlässt.
  • Ameisen in Pflanzen: Ameisen sind keine Pflanzenschädlinge, daher ist ein Einsatz von Ameisenmitteln an Pflanzen nicht zugelassen. Sobald Sie die Tätigkeit der Ameisen bemerken, treten Sie die Erde um die Pflanzen regelmäßig wieder fest. Wässern Sie die Pflanzen zudem häufiger intensiv. In der Regel verschwinden die Ameisen dann bald. Da sich Ameisen vor allem wegen vorhandener Blattläuse an den Pflanzen befinden, bekämpfen Sie die Blattläuse (z.B. mit Spruzit Schädlingsfrei*,°°). So verschwinden gleichzeitig die Ameisen.
  • Ameisenstraßen in Obstbäumen: Legen Sie einen Raupen- und AmeisenLeimring um den Stamm. Sie verhindern hiermit die Ameisenwanderung in die Krone und die Blattläuse verschwinden.

 

Tipp: Was tue ich, wenn plötzlich das ganze Zimmer voller fliegender Ameisen ist?

Zunächst öffnen Sie am besten alle Fenster in den betroffenen Räumen. Die fliegenden Ameisen sind die Geschlechtertiere und diese fressen nichts – sie wollen nur nach draußen. In den meisten Fällen ist der Spuk nach 1-2 Tagen vorbei.

Wenn keine Ameisen mehr ausfliegen, stellen Sie das Loxiran AmeisenBuffet oder die Loxiran AmeisenKöderdosen auf. Besonders geeignet sind die Stellen, wo Sie das Ausfliegen beobachtet haben. So vernichten Sie den restlichen Ameisenstaat.

Spezielle Ameisen-Arten

Schädliche Ameisenarten

Hier ist es nötig, einen Schädlingsbekämpfer zu beauftragen:

1. Holzzerstörende Ameisen: Leben im Holz. In Häusern, die tragende Bestandteile aus Holz haben, können diese Ameisen großen Schaden anrichten. Holzzerstörende Ameisen im Haus nehmen zuckerhaltige Köder manchmal schlecht an. Da sie Häuser massiv schädigen können, sollten Sie sich in einem solchen Fall an einen Fachmann wenden.

2. Pharaoameisen: Leben ausschließlich in dauerwarmen Räumen und ernähren sich von eiweißhaltigen Substanzen. Sind sehr klein (< 1mm) und bilden keine typischen Straßen. Diese Ameisen finden sich häufig in der Küche (Spülmaschine), im Restaurant oder in Altenheimen und Krankenhäusern. Sie reagieren nicht auf handelsübliche Köder. Auch hier ist schnellstmöglich ein Fachmann hinzuzuziehen. Keine Bekämpfung mit Insektiziden!! Dies führt zu Befallsexplosion, denn jede einzelne Arbeiterin kann zur Königin werden und einen eigenen Staat gründen.

Geschützte Ameisenarten

Waldameisen stehen unter strengem Naturschutz (Bundesartenschutzverordnung) und dürfen in keinem Fall bekämpft werden. Bauten dürfen in keiner Weise beeinträchtigt werden – sie können viele Jahre alt sein. Waldameisen sind ein wichtiger Teil des Ökosystems im Wald. Sie fressen einerseits viele Forstschädlinge (wie den Borkenkäfer), andererseits dienen sie selbst als Nahrungsgrundlage für Tiere wie den Grünspecht. Zudem sind sie bei der Verbreitung von Samen und der Belüftung des Bodens im Wald nützlich.

Beim Auftreten von Waldameisen im Garten ist im Notfall ein Naturschutzexperte mit einer Umsiedlung zu beauftragen.